CCCLVI. 1465, März. Münsterberg. Der königliche Hauptmann bestätigt, dass Heinze Peterswald das Städtchen Reichenstein mit allem Zubehör, den Goldgruben und Wäldern an das Kloster verkauft hat. Ich Hans von Warnszdorf von koniglicher macht zcu Behmen heubtman der grofschaft czu Glocz, Monsterberk und Frankinsteyn, bekenne offintlich mit dissem brive allen den, dy en zehen ader horen lezen, das vor mir gestandin hot der irber und woltuchtige Thomas von Nimancz yn voller macht des irbern und woltuchtigen Heincze Petirswalde, do selbist gesessin, dorczu ich ym meynen willen gegeben habe, und hot uf gelossin das stetichin Reichinsteyn genant, in dyssem Monstirber(g)schen gebite gelegin, mit aller zeyner zeugehorunge, als is vor czeiten yn eyner vorsaczunge, nemlich hundirt und LXXII. marck Bemischer groschin Polnischer czal an den benantin Heincze Petirswalden kommen ist; dy selbe vorsaczunge der benante Thomas von Nymancz yn der obgnantin macht vor mir off gelossen hot mit aller hirschaft, gerechtikeit und czugehorunge, nemlich mit den golt gruben, mit weldin, czinsen und alle andirn czugehorunge des gnantin bergwergis uf dem Reichinsteyn, yn aller masse, als is der vorgnante Petirswalde und seyne vorvarn besessin han noch laute der furstlichin briffe, vormols dorebir gegebin, yn allen zeynen reyn und greniczen, als is von alder aufsaczunge gelegin ist und leit, wy man iczlichs mit gemeynen namen benennen mag, keyns auszgenommen, dem erwirdigen in got vatir und herren, hern Nicolaus apt des clostirs Camencz und der ganczin zamlunge und allen iren nochkommelingin des selbigen closters, umbe eyne benante summe geldis, dy dem obgnantin Heinczin Petirswalde gancz und gar beczalt und vorguldin ist. Czu sulchem kauffe, vorreichunge und uflazunge hab ich obgnantir houptman von koniglicher gewalt meyn willen und gunst gegebin und hab dem egnantin hern Nicolao apt zcu Camencz und zeyner ganczen zamlunge und allen iren nochkommelingin den obgnantin Reichinsteyn gereicht und reiche yn craft disses brives mit alien sulchen rechtin, grenizen, fruchtbarkeitin und hirschaften yn aller moze und meynunge, als obin geschrebin stet, und als is an den vorbenantin Heinczen Petirswalde kommen ist, do mit czu thun und zcu lassen, vorkeuffin, vorsetczin, vorwechsiln, an iren besten nucz zcu wendin, so en das allirfuglichste gezeyn mag, ydoch unserm gnedigistem hern konige unschedelich an zeynen dinsten, rechtin und hirschaftin. Auch hot sich der obgnante hirre apt yn macht zeyner zammelunge und alle irer nochkommelinge vor mir vorwillit, ap ymant yn zcukunftigin czeitin bessir gerechtikeit obir den egnantin Reichinsteyn meynte zcu habin, das noch redlicheit mochte irkant werdin, dem wil er und zeyne zammelunge und alle ire nochkommelinge wider abe treten umbe dy obgnante summa geldis, nemlich hundirt und LXXII. marck Behmischer groschen Polnischer czal. Czu worem bekentnisz und mer sicherheit hab ich obgnantir heuptman meyn yngesigel an dissen briff hengen lassen, der gegebin ist zcu Monstirbergk an dem suntage in der vasten, als man yn der heiligen gotis kirche singit: Letare Jerusalem etc., noch Cristi gebort taussent virhundert in dem funfundsechczigisten iare. Do bey auch gewest seyn dy edeln: her Hannis und her Cristof gebrudir von Parchewicz, auch dy erbirn und woltuchtigen Gotsche Schaf, zcu Hertwigiswalde gesessin, Heynrich Bischofsheym, zcu Algesdorf gesessin, Jorge und Steffan gebrudir Schanffwiczer. Or. Perg. An einem Pergamentstreifen das wohlerhaltene (Familien) Siegel des Hauptmanns. Diese für den schlesischen Bergbau wichtige Urkunde ist gedruckt in C. B. Heintze's Sammlung v. Nachrichten über die Königl. freie Bergstadt Reichenstein. Bresl. 1817. S. 48 u. 49. Genannte Stadt war im J. 1427 von dem Herzoge Johann von Münsterberg an den Ritter Franzke v. Peterswalde versetzt worden. Urk. vom Tage s. Mauritii (22. Juli) gen. J. zu Münsterberg ausgestellt. Gedr. bei Heintze, a. a. O. S. 47. Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.
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